Tafel-Leitung

Christian Hüsken

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Die beiden Ruheständler Christian Hüsken und Wolfgang John, 59 und 63 Jahre alt, haben Anfang des Jahres die Leitung der Weilheimer Tafel in schwierigen Zeiten von Eva-Maria Muche übernommen: Auf der einen Seite gehen die Spenden aus den Supermärkten merklich zurück, weil immer mehr Läden die Ware mit Rabatt bis kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums selbst verkaufen. Auf der anderen Seite wird die Liste der Bedürftigen, auch durch die Flucht vor dem Krieg in der Ukraine, immer länger. John: „Da tut es gut, dass die Spenden vor Ort, wie die von dem freundlichen Bauern, zunehmen.“ Hüsken: „Ohne Zukäufe, die wir aus Spendengeldern finanzieren, wäre unsere Arbeit nicht mehr möglich.“
Der Elan, die Offenheit und Freundlichkeit des Ex-Soldaten John und des ehemaligen Telekom-Ingenieurs Hüsken fallen auf – sowohl bei der Abschiedsfeier von Muche und der Vorstellung der beiden im Gemeindehaus Mitten Februar als auch bei unserem Gespräch Ende März. John ist seit zehn Jahren bei der Tafel: „Weil ich mich schon immer sozial engagieren wollte. Was ich während der Bundeswehrzeit aber nicht konnte, weil ich an häufig wechselnden Orten eingesetzt war.“ Hüsken kam in der Coronazeit, in der viele ältere Helfer aus Angst vor einer Ansteckung aufhörten und die Tafel auf der Kippe stand: „Wenn ich damit ein bisschen dazu beitragen konnte, dass die Tafel in dieser Zeit nicht schließen musste, hat es sich schon gelohnt.“
   Mitte 2022 entschlossen sich die beiden, die Leitung der Tafel zu übernehmen – als Tandem. Eher aus einem privaten, denn aus einem unternehmerischen Grund: Beide betonen, dass sie ja noch ein Privatleben hätten. Und da sei es besser und einfacher, die Verantwortung auf zwei Schultern zu verteilen, da man sich gegenseitig vertreten könne. Zudem können die beiden „Chefs“ sich auch auf einen guten Unterbau verlassen: „Da gibt es Helfer, die den Betrieb auch mal ohne uns schmeißen können.“ In einer Lernphase bis zu ihrem Amtsantritt haben sie viele, viele Gespräche geführt mit Helfern, Spendern, Kunden und den Verantwortlichen im Trägerverein Diakonie sowie hinter die Kulissen geschaut: „Wir haben vorher zwar schon vieles, aber nicht alles gemacht“, erzählt John.